Veilchen wurden bereits 400 vor der Zeitenwende zum Verkauf angebaut. Sie waren die Lieblingsblume von Napoleon und sind ein Symbol für die treue Liebe. Im viktorianischen Zeitalter stieg ihre Beliebtheit in Großbritannien massiv. Die Geschichte des Kandierens oder Konfierens, um Nahrung haltbar zu machen, ist ebenfalls sehr alt. Doch über all diese Dinge will ich jetzt nicht lang schwafeln. Es geht sofort in die Praxis:
Veilchen, Stiefmütterchen, Rosen, Flieder, Schlüsselblume und viele essbare Blüten mehr kannst du zum Kandieren verwenden. Durch einen Überzug mit feinem Zucker bleiben die wunderschönen Formen und Farben der Blüten bis zu einem Jahr erhalten und schmackhaft.
Was brauche ich alles, um zum Kandieren?
- ganz klar – essbare Blüten, aus Bioanbau oder dem eigenen Garten, damit du dir sicher sein kannst, dass sie nicht gespritzt wurden.
- etwas Zucker, (am besten eignet sich feinste Körnung, der normale funktioniert auch; aber keinen Puderzucker verwenden, weil sonst eine milchig matte Kruste entsteht, und wir wollen ja glitzernde Schönheiten zaubern.)
- einen sauberen Pinsel
- etwas Backpapier
- ein Eiweiß, sauber vom Gelb getrennt
- etwas Fingerspitzengefühl
Um die Schönheit der Veilchen in ein funkelndes Zuckergewand zu bannen, brauchst du zunächst einmal die allerschönsten Blüten. Denn nachdem der Zucker getrocknet ist, bleibt die Form für immer, oder zumindest bis sie gegessen wird.
Extra Tipp: Blüten halten sich gut 2 Tage im Kühlschrank. Wenn du nicht sofort dazu kommst, sie zu verarbeiten, stelle sie am besten dort hinein, damit sie nicht schlapp werden. Am besten eignen sich jedoch frische Blüten.
Blüten kandieren Schritt für Schritt:
1.) Eiweiß schaumig schlagen. Das gelingt mit einer Gabel. Du kannst auch einen Mixer verwenden, dann nicht steif schlagen. Es genügen große Blasen, sonst ist der Schaum zu fest und lässt sich schlecht auftragen.
2.) Die Blüte vorsichtig von allen Seiten mit Eiweiß einpinseln, keine Stelle trocken lassen.
3.) Den Zucker über die Blüte rieseln lassen. Hier ist das Fingerspitzengefühl gefragt. Zu viel erschlägt regelrecht die natürliche Form der zarten Blätter, doch sollte jeder Fleck ein paar Zuckerkörnchen abbekommen.
4.) Die Blüten auf das Backpapier legen, dabei sollten sie sich nicht gegenseitig berühren. Du kannst sie noch ein wenig in Form bringen. Auch hierbei nicht mit roher Gewalt arbeiten, durch Eiweiß und Zucker sind die Blütenblätter jetzt etwas schwerer und können leicht reißen.
5.) Etwa 24 Stunden sollten die Blüten trocknen. Dafür eignet sich der Kühlschrank oder ein kühler, geschützter Ort. Wenn die (Veilchen-)Blüten ausgehärtet sind, kannst du sie in einem verschlossenen Glas bis zu einem Jahr lagern.